Hallo zusammen,
ich möchte ein paar Erfahrungen und Tipps mit euch austauschen. Ich habe schon zweimal gespendet und habe dabei schon einiges miterlebt. Ich kann sagen, dass der Prozess für beide Seiten, also für die Empfängerin sowie für den Spender, sehr belastend ist und ein gutes Durchhaltevermögen sowie ein stabiler Charakter entscheidend für den Erfolg sind. Es gab einen Fall, die mir meine Freundin (sie ist Ärztin) erzählte und den ich euch als warnendes Beispiel nun erläutern will. Die Frau um die es geht hatte laut Frauenarzt (angeblich) verklebte Eileiter, worauf dieser ihr die künstlichen Befruchtungen im Reagenzglas empfahl. Nach mehreren Versuchen waren alle Ersparnisse des Paares verbraucht und ein Erfolg hat sich nicht eingestellt. Am Ende war sie psychisch total am Ende und hatte kein Geld mehr. Erst als meine Freundin ihr dazu riet, nicht aufzugeben, NICHT auf die Fortpflanzungsmediziner zu hören und zuerst in sich hinein zu fühlen, hatte sie mit ihrem Partner mit der natürlich Methode Erfolg. Was war das Problem? Die Psyche! Also erst mal in sich hinein fühlen und sich folgende Fragen stellen und EHRLICH beantworten:
Will ich den wirklich ein Kind? Meist klafft eine riesen Lücke zwischen dem Kinderwunsch und dem Unterbewusstsein. Man tut oft unterbewusst Dinge, die gegen den eigenen Wünsch wirken, z.B. unbewusst absichtlich den Eisprung verpassen etc. .
Was gefällt mir an meinem eigenen Leben oder meinem Umfeld nicht? Eventuell sogar der eigene Partner, die eigene Wohnung oder die Arbeit?
Welche Dinge aus der eigenen Kindheit muss ich noch verarbeiten und überwinden, die dem Kinderwunsch im Wege stehen?
Erst wenn man seine eigenen Probleme gelöst hat, mit sich im Reinen ist und ein allgemein gutes Gefühl hat, hat man den größten Teil des Weges geschafft! Das ist meine Hauptmessage an euch! Und man darf sich nicht selbst dazu zwingen oder sich unter Druck setzten.
Soweit hat das noch nicht viel mit der Samenspende zu tun. Dazu komme ich jetzt.
Bei meiner ersten Spende gab es am Anfang ein großes Problem. Es stellte sich kein Erfolg ein. Daraufhin habe ich von mir ein Spermiogramm machen lassen. Es war nicht sehr gut, aber die Werte waren noch über der Fertilitätsgrenze. Dies war der schlechten Ernährung geschuldet, da ich Student war. Daraufhin habe ich meine Ernährung umgestellt und zusätzlich Vitamintabletten eingenommen (Orthomol fertil plus, 30 Stk. 45€). Problem dabei: Ich habe die Vitamintabletten nicht vertragen. Grund hierfür ist, dass die Vitamine hochdosiert sind und schlecht aufgenommen werden können. Man sollte daher bei der Einnahme viel trinken und etwas Fettiges essen (Manche Vitamine sind fettlöslich!). Auch sollte man sie möglichst immer zu selben Uhrzeit einnehmen. Nach etwa drei bis vier Monaten (!) nach meiner Ernährungsumstellung verbesserte sich erheblich das Spermiogramm. Nebenbei bemerkt: Ein Spermiogramm ist wertlos, wenn es älter als drei Monate ist! Es kann nämlich sein, dass sich das Spermiogramm innerhalb von drei Monaten (wg. Wachstumsdauer der Spermien) von „sehr gut“ zu „sehr schlecht“ ändern kann.
Jedoch stellte sich immer noch kein Erfolg ein. Was war diesmal das Problem? Die Utensilien. Die Empfängerin hat sich bei der Apotheke (!) eine Inseminationskappe besorgt. Durch die Inseminationskappe bleibt alles dort wo es hinsoll ;-) und sie konnte direkt nach der Spende in die Arbeit gehen. Nach weiteren erfolglosen Versuchen mit dieser Kappe ist die Empfängerin zum Frauenarzt gegangen und hat einen Postkoitaltest machen lassen. Dieser Test ist aussagekräftiger als ein Spermiogramm. Bei diesem Test werden die Spermien am Muttermund gezählt, die nach einer bestimmten Zeit noch leben. Das Ergebnis war eine Katastrophe. Obwohl das Spermiogramm jetzt ok war, konnten offensichtlich keine Spermien im Körper der Empfängerin überleben. Daraufhin hat der Fortpflanzungsmediziner die Insemination in die Gebärmutter (IUI) empfohlen (ca. 100€ pro Sitzung). Jedoch war das Problem die Inseminationskappe(!!!!!!). Sie war extrem spermizid! Nach schon 10 Minuten waren alle Spermien in der Kappe tot. Man kann also nicht mal der Apotheke vertrauen, geschwiege denn Ärzten. Im Zweifelsfall wollen alle nur mit der Not anderer Menschen Geld verdienen. Also glaubt nicht alles, was die sogenannten Experten behaupten. Am Ende hat es auch ohne Inseminationskappe funktioniert und auch ohne der Insemination durch den Arzt.
Und einen Tipp für die Empfängerinnen: Verlangt nicht nur die HIV- und Hepatitis-Tests, sondern auch die Tests für Tripper, Syphilis und HPV ODER versucht mehr über den Spender zu erfahren. Ich habe aus einem anderen Forum von einem Spender gehört, der Tripper hatte. Es gibt Spender die sehr sexuell aktiv sind, und dadurch in einer Risikogruppe sind. Meist erkennt man schon das an der gewählten Methode „nach Absprache“ oder „natürlich“. Ach ja noch was. In gegen der allgemeinen Behauptung sind die Gesundheitstest NICHT kostenlos, zumindest nicht die schriftlichen nicht-anonymisierten Tests. Wer eine Spende ganz kostenlos anbietet macht sich verdächtig. Aber ich möchte nicht alle in einen Topf werfen. Es gibt tatsächlich Männer, die das wirklich gerne kostenlos (mit Bechermethode!) tun, diese sollten sich nicht angesprochen fühlen. Und noch einen Tipp: Sucht euch mindestens drei Spender aus. Es kann immer mal sein, dass einer abspringt oder einen wichtigen Termin hat oder krank wird. Auf einen Spender zu bauen ist naiv. Die Spende sollte so ablaufen, dass man nach dem LH-Peak mehrmals spendet, z.B. bis zu drei Tage hintereinander, evtl. zweimal täglich (wenn Mann kann). Der Spender sollte fünf Tage vor dem Termin keinen Sex haben und die Empfängerin sollte die Zeit nützen und ein wenig mit Wasser üben, damit nichts danebengeht
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So, das war jetzt schon ziemlich viel. Wer kann mir noch Tipps geben oder mich berichtigen?
Also viel Erfolg und macht nicht meine Fehler nach…