@samen
naja helfen in dem Sinne dass man teilweise denkt die Autorin hätte bei Betroffenen wie uns im Wohnzimmer gesessen als sie das schrieb.
Man fühlt sich 1zu1 ertappt bei vielen Schilderungen was die Reihenfolge des Hibbelns betrifft.
Von anfänglicher Freude und Euphorie, zum letztendlichen Kapitulieren.
Allerdings ist es wirklich für jene geschrieben, die schon lange unerfüllten Kinderwunsch haben. Aber auch Neu-hibblende finden gute Tips und Trost.
ja das stimmt ne arbeitskollegin (mit kinderwunsch hat auch festgeplant wann das erste kind da sein soll usw... nur hat se keinen mann)
meinte auch erst der perfekte partner dann kind und es müsse das perfekte paket sein
leseprbobe aus dem buch
Teil I: Wenn der Kinderwunsch zur Belastung wird
Lebenspläne
Wir alle verfolgen in unserem Leben stets gewisse Pläne. Wir durchlaufen unsere Ausbildung in einem vorgegebenen Muster und nach bestimmten Regeln. Später arbeiten wir uns die berufliche Erfolgsleiter hinauf. Ebenso verfahren wir auch im privaten Bereich: Anfangs mögen wir für unsere erste Wohnungseinrichtung gespart haben, später kam der DVD-Player hinzu, vielleicht eine größere Wohnung oder sogar ein eigenes kleines Traumhäuschen. Ein solches Leben ist relativ gut planbar, unter anderem auch deshalb, weil wir von Kindesbeinen an für diese Funktionsprinzipien geschult sind. Wir wissen: Je größer der Wunsch, desto mehr und härter müssen wir darum kämpfen, arbeiten und sparen. Dies ist ein probates Erfolgsrezept.
Wir glauben, unser ganzes Leben sei planbar.
Da ist es kein Wunder, wenn wir auch bei unserer Familienplanung nach ebendiesem Rezept vorgehen. Ich darf das einmal ganz grob skizzieren: Erst eine Ausbildung abschließen, einen geeigneten Mann kennen lernen, mit ihm lange genug zusammengelebt zu haben, damit wir sicher sein können, dass er perfekt zu uns passt, dann vielleicht eine Verlobung, später eine Hochzeit - das ist der Anfang unserer kleinen Familie. Und wenn diese Voraussetzungen erfüllt sind, beginnen wir das Nest für den Nachwuchs schon einmal vorzubereiten und suchen nach einer gemeinsamen Wohnung mit einem halben Zimmer mehr als eigentlich benötigt, damit wir nach dem ersten Kind nicht gleich wieder umziehen müssen.
Dieses erste Kind planen wir ebenfalls. Es soll nicht zu früh kommen und nicht zu spät, vor allem aber muss dafür alles vorbereitet sein, denn von einem Kind lassen wir uns nicht überraschen. Im Gegenteil, es sollte zu seinem eigenen Besten erst dann das Licht der Welt erblicken, wenn die äußeren Lebensumstände unseren Vorstellungen entsprechen.
Aber insgeheim müssen wir uns auch eingestehen, dass eine solche Familienplanung zahlreiche Haken und Ösen hat, denn wir wissen, dass die Dinge um Glück und Liebe im Grunde keinem Kalkül gehorchen. Wir handeln aber trotzdem so. Selbst wenn der Mann unserer Träume und Familienvater in spe sich nicht einstellen mag, verfolgen wir unser Ziel und suchen einfach weiter nach ihm, wohl wissend, dass erst nach ihm unser Wunschkind folgen wird.
Diese Lebens- und Familienplanung ist die Basis unserer Schwangerschaftsverhütung.
Was sieht eigentlich die Natur für uns vor? Als junge Mädchen haben wir unsere Fortpflanzungsfähigkeit erreicht, lange bevor unser Körper sich vollständig entwickelt hat. Wie alt waren wir, als unser Körper direkt im Anschluss an die Pubertät oder sogar mitten hinein durch die erste Monatsblutung signalisierte: Mein Körper ist jetzt reif, ein Kind zu bekommen. Dies ist die Zeit, in der auch die Warnrufe unserer Mütter und unserer Umgebung laut wurden: "Komm bloß nicht mit einem Kind nach Hause, du verdirbst dir das ganze Leben." Dies ist die Zeit, in der wir anfingen, eine Schwangerschaft zu verhindern. Damit uns ja kein Kind "angehangen" würde, begannen wir zu "verhüten".
Ich möchte diese Beobachtung zugespitzter formulieren: Seit unserer Jugendzeit haben wir uns damit auseinander gesetzt, eines Tages Mutter zu werden. Ja, vermutlich fingen wir damit noch viel früher an, als wir stolz, unsere eigenen Mütter nachahmend, den neuen Puppenwagen durch die Straßen schoben, als unser Lieblingsteddy fürsorglich von uns sein erstes Vollbad erhielt oder die schönen langen Haare unserer Barbiepuppe unseren ersten Frisierkünsten zum Opfer fielen. Selbstverständlich in dieser Situation war, dass wir das Kinderkriegen als kleine Mädchen noch unseren Müttern zugedachten. Vom Zeitpunkt unserer ersten Monatsblutung aber änderte sich dies. Jetzt waren wir selbst gefragt. Wir wussten: Ich kann nun Mutter sein. Und wir hatten uns gut darauf vorbereitet.