Radiobericht vom 10.07.2012 auf BR2

Titel: Der unsichtbare Dritte

 

**Ein Bericht über die meist unbedachten Folgen der anonymen Spende, die später ein oft einen jahrelangen Identifikationskonflikt mit sich bringen.

Zu Gast bei einer Familie mit Spenderkindern die nun erwachsen sind und über Ihr Leben mit der unbekannten Herkunft sprechen.

Eine Familie berichtet über ihre Art der Familiengründung durch Samenspende in einer Klinik.

Die nun erwachsenen Kinder befinden sich auf der Suche nach Ihren Wurzeln, da die Klinik die Daten des Spenders nicht preisgibt. Selbiges Problem ergibt die anonyme Spende durch einen privaten Spender.

Ausserdem:

Ein Spender, Jürgen H. - heute 67 Jahre alt meldet sich zu Wort.

Er spendete vor über 30 Jahren an eine Samenbank und berichtet von den Misständen, dass die Spender kaum geprüft wurden und auch die Daten nicht zuverlässig hinterlegt wurden.

 

Auszug und Schlusswort des Berichts:*

"......Dass diese Hand voll Spenderkinder existiert ist allerdings ein Segen. Denn die gut ausgebildeten, wachen, jungen Frauen werden nicht locker lassen,der Öffentlichkeit mitzuteilen, dass "künstlich" gezeugte Kinder mehr sind, als Glücksgaranten ihrer Eltern oder Geldquelle für die Ärzte....(desweiteren)....Eigentlich sollte es doch eine Selbtverständlichkeit sein,

Was gibt den Eltern oder den Ärzten das Recht, darüber zu entscheiden, dass das Kind nicht seinen biologischen Erzeuger kennen lernen darf. Es geht eben darum, ein Kind zu kriegen. Aber heute sind wir erwachsen und sagen was unsere Bedürfnisse sind und ich finde heute sollte man die dann auch ernst nehmen."

"Ich werde nicht versuchen, meine Eltern als schlecht darzustellen, denn ich liebe meine Eltern. Und meine Eltern haben viel für mich getan. Ich bin halt geboren wie ich bin und ich kann nichts daran ändern dass ich einen Teil von mir nicht kenne. Ich bin aber noch nicht damit im Frieden damit dass ich aufgebe. Also ich werde darum kämpfen dass ich diesen Mann kennen lerne und ganz wichtig: Für mich ist kein Frieden mit der Sache gemacht, dass immernoch Kinder auf diese Art und Weise gezeugt werden. Dafür bin ich auch bereit einiges noch zu tun dass das geändert wird....."

Dauer: 27 Min

Bericht anhören: Der unbekannte Dritte

 

 

**Mein (Eva) persönlicher Blickwinkel:

Ein überdenkenswerter Aspekt warum man sich gründlich bewusst machen muss, ob man sich für einen YES- oder NO-Spender (anonym) entscheidet - und ob man als Samenspender seinen Egoismus der Anonymität den psychosozialen Bedürfnisen der entstehenden Kindern vorzieht.

 

*Textauszug nach Audiowiedergabe geschrieben.

** frei geschriebene Fassung von Eva, kopieren und vervielfältigen (auch Auszugsweise) nur nach Absprache.

 

26.07.2012 | 3588 Aufrufe

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