Samenspende soll auch für Lesben frei werden

Neuer Anlauf des OGH für künstliche Befruchtung auch für lesbische Paare.
 

Wien. (est/apa) Der Oberste Gerichtshof (OGH) nimmt einen neuen Anlauf, um lesbischen Paaren den Weg zur künstlichen Befruchtung mit Hilfe von Samenspende zu öffnen. Der erste Versuch war Ende November aus formalen Gründen gescheitert, da der Antrag zu eng formuliert war.

Der OGH erachtet den Passus im Fortpflanzungsmedizingesetz, wonach "medizinisch unterstützte Fortpflanzung nur in einer Ehe oder Lebensgemeinschaft von Personen verschiedenen Geschlechts zulässig" ist, für verfassungswidrig. Er sieht darin das Recht der Antragstellerinnen auf Achtung ihres Privat- und Familienlebens gemäß der Menschenrechtskonvention ebenso verletzt wie den Gleichheitsgrundsatz. Für homosexuelle Männer - die eine Leihmutter bräuchten - soll es ein Recht auf künstliche Befruchtung allerdings weiterhin nicht geben.

Bezüglich des Fortpflanzungsmedizingesetzes setzt die Österreichische Bioethik-Kommission "Respekt von Menschenwürde und Fortpflanzungsfreiheit" an erste Stelle. In einer Empfehlung an das Bundeskanzleramt befürwortet sie die Freigabe der künstlichen Befruchtung auch für alleinstehende Frauen und lesbische Paare, um einerseits dem Kindeswohl und andererseits den Interessen der Frau Rechnung zu tragen. "Man kann davon ausgehen, dass Menschen mit starkem Kinderwunsch sich mit den Konsequenzen ihrer Handlungen auseinandergesetzt haben", betont dazu Peter Kampits, stellvertretender Vorsitzender der Bioethik-Kommission. 


Quelle: http://www.wienerzeitung.at/themen_channel/wissen/mensch/515900_Samenspende-soll-auch-fuer-Lesben-frei-werden.html

 

14.01.2013, 16:37 Uhr

15.01.2013 | 3448 Aufrufe