Nach Ablehnung von Adoptionsbehörde

Tochter (14) mit Sperma aus Internet befruchtet

AP, 29.04.2013 16:21 Uhr

Weil sie selbst kein Kind mehr adoptieren durfte, hat eine Frau ihre vierzehnjährige Tochter mit einer Samenspende aus dem Internet künstlich befruchtet.

London Eine Mutter in Großbritannien hat ihre 14-jährige Tochter zu einer Schwangerschaft gezwungen weil sie selbst kein Kind mehr adoptieren durfte. Die Frau habe das älteste ihrer drei Adoptivkinder mit Hilfe einer Spritze und einer im Internet gekauften Samenspende künstlich befruchtet, teilte der zuständige Richter Peter Jackson am Montag mit.

Die in Großbritannien lebende Amerikanerin habe den Plan nach der Ablehnung der Adoptionsbehörde für ein viertes Kind in die Tat umgesetzt, sagte Jackson. Eine erste Schwangerschaft endete demnach in einer Fehlgeburt. Schließlich habe die Tochter dann mit 17 einen Jungen zur Welt gebracht.

Der Fall war lange geheim gewesen. Medien durften nach einem Streit um die Veröffentlichung am Montag erstmals darüber berichten.
 
Quelle: Abendzeitung München
 

Aufregung um Samenspende aus Dänemark

«Glückwunsch, es ist ein Wikinger»

Eine Britin hat ihre minderjährige Tochter künstlich befruchtet, weil sie ein weiteres Kind für sich wollte. Das Sperma hatte sie aus Dänemark bestellt. Dort will man nun diese Praxis stoppen.

Niels Anner ⋅ Eine Britin ist zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil sie ihre minderjährige Tochter zu einer künstlichen Befruchtung gezwungen hat. Sie gebar danach als 17-Jährige ein Kind. Der Fall löst sowohl in Grossbritannien wie in Dänemark Empörung aus, weil die Mutter das Sperma aus einer dänischen Samenbank offenbar mühelos beziehen konnte.

Drei adoptierte Kinder

Das Urteil gegen die Frau hatte ein britisches Gericht letztes Jahr gesprochen, es wurde aber aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes erst diese Woche veröffentlicht. Laut den Gerichtsunterlagen hatte die Mutter bereits drei Kinder adoptiert. Als ihr die Behörden eine vierte Adoption verweigerten, bestellte sie mehrfach online Spermien aus einer dänischen Samenbank und zwang ihre Tochter bereits im Alter von 14 Jahren zu einer künstlichen Befruchtung. Nach sieben Versuchen wurde das Mädchen mit 16 schwanger.

Aufmerksame Hebamme

Nach der Geburt fiel der Hebamme auf, dass die Mutter verhindern wollte, dass ihre Tochter eine enge Bindung zum Baby aufbauen konnte. Dies sei «nicht nötig», erklärte die Mutter, die das Neugeborene für sich beanspruchen wollte. Nach mehreren Vorfällen schalteten sich die Sozialbehörden und schliesslich die Polizei ein.

Wirbel in Dänemark

Das Gericht bemängelte in seinem Urteil, dass es keine wirksamen Kontrollen für den Handel mit Spermien gebe. Dies hat nun auch in Dänemark für Wirbel gesorgt. Hier befindet sich der Hauptsitz von Cryos International, einer weltweit tätigen Samenbank, bei der die Verurteilte die Spermien bestellt hatte. Ein Mitglied des Ethischen Rates, der das dänische Parlament berät, forderte in der Zeitung «Berlingske», dass der Verkauf an Private gestoppt werde. Spermien sollten nur noch über Kliniken oder Ärzte erhältlich sein. Ähnlich äusserten sich andere Experten und diverse Politiker. Es dürfe nicht sein, dass ohne jede fachliche Kontrolle per Mausklick Spermien nach Hause bestellt werden könnten, sagte die liberale Gesundheitspolitikerin Sophie Löhde.

«Es ist ein Wikinger»

Tatsächlich hat Cryos mit der Hauslieferung nicht illegal gehandelt, wie die Gesundheitsbehörden bestätigten. Das Unternehmen ist sehr populär in Grossbritannien, unter anderem da das dänische Recht im Gegensatz zum britischen anonyme Samenspenden zulässt. Mit Werbeslogans wie «Glückwunsch, es ist ein Wikinger» hatte Cryos in den letzten Jahren für Sperma von grossen, blonden Dänen geworben. Britische Medien schrieben darauf von einer neuen «Wikingerinvasion». Zum Gerichtsfall nahm das Unternehmen keine Stellung: Es gelte eine von den Behörden verfügte Schweigepflicht.

Quelle: http://www.nzz.ch/aktuell/panorama/glueckwunsch-es-ist-ein-wikinger-1.18074206

05.05.2013 | 1912 Aufrufe

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