Bei etlichen Männern, die ihr Sperma anbieten, dominiert ein finanzielles Interesse. Die Frage lautet dann: Wie lange ist eine Spermaspende wirklich noch eine Spende und ab wann handelt es sich eher um Spermaverkauf?
Sollen die Spenden bei den Frauen stattfinden, wird eine Zusage leichter, wenn je nach Entfernung neben den Fahrtkosten auch eine Aufwandsentschädigung geleistet wird. Da in der Regel mehrere Versuche nötig sind, wird es bei Entfernungen von Tages- oder Halbtagesreisen schwierig, als Spender eine Zusage bis zum Erfolg geben – es sei denn, es wird eine angemessene Aufwandsentschädigung geleistet oder die Frauen reisen an. Sonst entsteht vielleicht der bekannte Fall, dass der Spender nicht mehr kommt, weil er merkt, dass dies durch den Zeitaufwand und den Arbeitsausfall eine viel zu hohe Belastung ist. Ein Spender muss sich darüber klar werden, was er an Aufwand leisten kann und will. Da ist es besser über eine Aufwandsentschädigung zu sprechen als etwas ins Blaue hinein zu versprechen und dies dann nicht einzuhalten.
Werden die Kosten für Gesundheitsatteste, Spermiogramme, etc. übernommen und finden die Spenden nach der Arbeit bei dem Spender zuhause oder in einem Hotel in seiner Wohngegend statt, hinterlässt eine finanzielle Gegenleistung eher den Eindruck des Spermaverkaufs als den einer Spermaspende. Nichtsdestoweniger ist es nicht unüblich, dass Spender neben der Kostenerstattung auch für die Spende selbst Geld verlangen. Dies lässt sich durch die zeitliche Einschränkung um den Eisprung und die allgemeine zeitliche Belastung rechtfertigen. Mehr Zeit als mit den Spenden verbringt ein Spender mit Emailschreiben, Telefonieren und Kennenlernen. Einige verstehen eine finanzielle Gegenleistung als Ausdruck der Wertschätzung. Andere wollen darüber sicherstellen, dass die Mütter finanziell gut aufgestellt sind. Gefragte Spender benutzen dies auch als Filter.