Ein "Ablehnungsschreiben" sollte schon sein. Ich finde es absolut ätzend, wenn einfach der Kontakt abgebrochen wird.
Man sollte ein Ablehnungsschreiben vielleicht nicht zu detailliert begründen. Ich habe mal eine Mail von Frauen bekommen, die nach einem Treffen sagten, dass sie sich "noch nicht am Ende ihrer Reise" fühlen. Das fand ich sehr gut formuliert. Wir passten auch einfach nicht zusammen. Ich nenne den Frauen nur auf Rückfrage genauere Gründe für die Ablehnung. Frauen, die für mich nicht in Frage kommen, schreibe ich, dass ich nicht den Eindruck gewonnen habe, dass wir für dieses Projekt zusammengehören \ dass sie nicht zu dem von mir angestrebten Modell mit sehr speziell Vorstellungen passen \ ein anderer Mann wahrscheinlich noch besser zu ihnen passen wird, ... Für mich reicht es nicht aus, kein schlechtes Gefühl zu haben, sonst werde ich zum Massenspender. Seltener schreibe ich etwas Belehrendes. Das kommt aber vor, wenn mich Frauen für eine anonyme Spende gewinnen wollen, was ich nicht will.
Wenn es etwas gibt, das mir bei den Spenden Unwohl bereit, dann sind es neben dem Zeitaufwand die Enttäuschungen, die man produziert. Eine "Hass-Mail" habe ich auch schon bekommen. Wie kann man vermeiden, diese großen Enttäuschungen zu produzieren? Man sollte seine Vorstellungen und Erwartungen von Anfang an klar benennen und darauf aufmerksam machen, dass gegenseitige Sympathie vorliegen muss. Bei einigen Frauen ist es wichtig, auf die Euphorie-Bremse zu treten. Man sollte eine klare Anzeige formulieren und die Kontaktaufnahme den Frauen überlassen. Emails von Spendern an Frauen mit dem Inhalt "würde gern helfen \ spenden" halte ich für völlig daneben.
Wodurch entstehen diese Enttäuschungen, aus denen dann "Hass-Mails" hervorgehen?
1.) Diese Frauen sind sehr von sich überzeugt und können nicht mit Zurückweisung leben. Sie sind gewohnt, etwas zu bekommen, wenn sie es wollen.
2.) Diese Frauen schätzen die Schwierigkeit der Spendersuche vielleicht falsch ein. Ihnen ist vielleicht nicht bewusst, dass für seriöse Becherspender gleichsam ein Überangebot besteht. Frauen, die schon etwas länger suchen, werden "devoter". Vielleicht entstehen solche "Hass-Mails" als Reaktion auf den ersten ernst zu nehmenden Kontakt. Vielleicht stehen sie aber auch am Ende einer Kette von wiederholten Enttäuschungen.
Ich denke gerade, dass diese Probleme in dem zu erstellenden "Leitfaden zur Samenspende" auftauchen sollten. Denn das Problem der Enttäuschungen oder des plötzlichen Kontaktabbruches trifft alle.