#8
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Danke für dieses Feedback. Ich kann es nur empfehlen, sich mit derartigen Überlegungen auseinanderzusetzen. Bei mir hat es sich auch praktisch bewährt. Ich habe die Mütter meinen Eltern vorgestellt. Das macht man sonst nur in Regenbogenfamilien. Ich finde es wichtig, das Kind spüren zu lassen, dass alle Beteiligten offen und ohne Scham mit der Situation umgehen. Das Kind soll eben nicht das Gefühl haben, auf anstößige Weise in die Welt gekommen zu sein. 

Schön, dass ihr Unterstützung findet. Ich denke allerdings, dass es einen großen Unterschied macht, ob man Empfängerin oder Spender ist. Von den Frauen höre ich auch nur Positives. Singlefrauen Ü40 finden Unterstützung für eine mutige Entscheidung und bei lesbischen Paaren hat der Kinderwunsch sogar etwas sehr Versöhnliches für die eigene Familie. Denn viele Eltern und Verwandte dachten beim Outing der Frauen daran, dass es dann wohl keine Kinder geben würde. Ganz anders verhält es sich aber bei den Spendern. Das kann man leider nicht in eins setzen. Denn hier gibt es keinen familiären Nachwuchs über den sich die Familie freuen kann. 

 

#7
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Samenspende wird als pervers und verwerflich angesehen?

Ich glaube, es kommt zu großen Teilen mit darauf an, wie man sein Umfeld informiert und was man überhaupt für ein Umfeld hat........ 

Bei uns wissen Eltern/Schwiegereltern, Geschwister, Freunde, Arzt und Co. Bescheid und bis jetzt haben wir nicht eine einzige negative Äußerung zu dem Thema gehört. Eigentlich eher umgekehrt..... die Leute sind durchweg interessiert und haben Respekt vor der offenen Kommunikation die wir pflegen.

Wir lassen aber auch keinen Zweifel daran, dass die durch uns getroffene Entscheidung genau die Richtige war und somit gibt es überhaupt keinen Raum für eine "Schmuddel-Image"!

Die Fragestellung von Lichtwolf zur Entscheidungsfindung, ob er spendet oder nicht, finde ich total super! Die Frage kann man sich -leicht abgewandelt- als Spendenempfänger auch stellen!

#6
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#5
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Zum Thema Coming Out als Spender gibt es einen internen Thread:

http://spendesperma.com/index.php?page=/Forum/Das_Maenner_Forum/_Coming_out_als_Samenspender_-998

Sich als Spender zu erklären ist eigentlich gar nicht so schwer, weil man in der gleichen Sache den interessierten Frauen bereits Rede und Antwort stehen musste. Meine Freunde haben dazu eine Langversion bekommen.
Am Einfachsten ist es, seine ganz Geschichte zu erzählen, wie man auf den Spenderseiten gelandet ist. Wenn man selbst überzeugt ist, das Richtige zu tun, kann man es auch anderen näherbringen. Von meinen Freunden wusste ich allerdings, dass sie mich unterstützen würden. Bei der Familie ist es dagegen nochmal eine ganze Ecke schwieriger. Eine Mutter freut sich zu hören, dass ihr Sohn Kinder gezeugt hat, ist aber entäuscht, nicht Großmutter sein zu können. Das muss man bedenken.

Ich spende nur dann, wenn ich das Gefühl habe, die jeweilige Entscheidung vor meiner Familie vertreten zu können. Man muss als Mensch zu dem stehen können, was man tut. Die Frauen, denen ich gespendet habe, sind tolle Menschen, die man nicht verstecken muss. Es ist für mich wichtig, das Gefühl zu haben, sich zu den Frauen und Kindern absolut bekennen zu können. Bevor ich eine Zusage gebe, stelle ich mir die Frage: würde ich diese Frauen meinen Eltern und Freunden vorstellen und würde ich mich gut dabei fühlen?


#4
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Das mit dem "Kontakt" ist ein anderes Thema, ich finde auch das das Kind ein Recht darauf hat. Ich mache die Erfahrung, dass ich mich nicht mal erklären kann, was ich mache. Letztens hat mich eine lesbische Vollblut-Frau ziemlich übel angemacht und als ich ihr gekontert hatte, hat sie glatt mein Account gelöscht.Sie hat wohl gedacht, dass ich (als Mann) ihr eine Frau wegnehme, wenn ich spende. Hat sie wohl auch nicht ertragen, dass ein Mann ihr widerspricht. (Sie war Mann als Frau). By the Way: Meine Erfahrung ist, dass lesbische Frauen zum Teil sehr untolerant sein können. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie selbst nicht Toleranz erleben durften. Auf der anderen Seite ist die Mehrheit der Lesben super tolerant und nett. Schwieriges Thema. Ich bin eigentlich konservativ, aber ich verstehe nicht, dass man mit Samenspenden und Homosexuellen ein Problem haben kann. Warum ist eine lesbische Frau ein schlechterer Mensch? verstehe ich nicht. Aber das führt jetzt auch vom Thema weg. Samenspenden sind wahrscheinlich auch deshalb "pervers, verwerflich und anstößig", weil es viele Männer gibt, die nur Sex wollen und das auch öffentlich so propagieren. Nun, das sollen sie dürfen, wir sind in einem freien Land. Ich würde mir wünschen, dass ich mich als Spender erklären kann und dass, wenn man sich outet nicht gleich eins auf die Mütze bekommt. Dieses Problem ist auch der Grund, warum ich mich bisher bei meiner Familie und meinen Freunden nicht oute. Ich muss das leider immer im Geheimen machen. Echt traurig.

#3
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Die gesellschaftlichen Vorbehalte hatte ich hier einmal thematisiert:

http://spendesperma.com/index.php?page=/News/_Schoen_dich_kennenzulernen_Frankfurter_Allgemeine_Sonntagszeitung_-95

Zitat von: Lichtwolf
 
Ich stelle mal drei wiederkehrende Argumentationen heraus. 1.) Wiederholt wird vorgetragen, dass Samenspende die Kinder ‚krank’ machen würde und das Vorgehen der Eltern deshalb verantwortungslos sei. 2.) An den Spender, der in in diesem Fall in der Tat kein rühmliches Beispiel ist, geht der Vorwurf, seine Art des Gelderwerbes sei menschenverachtend. 3.) Eltern wie ‚Samenverkäufer’ wird vorgehalten, ihr Vorgehen sei egoistisch und gehe zu Lasten des Kindes.

1. VORWURF: Samenspende macht krank:
„Wer als Mensch erfahren muss, dass er ‚designed’ wurde, wird sein ganzes Leben darunter leiden.“
„Es geht eben nichts über die Wertigkeit der klassischen Familie. Alles andere macht früher oder später die Menschen / Kinder ‚krank’.“

2. VORWURF: Samenverkaufen ist menschenverachtend
„Ich finde das ein wenig menschenverachtend ... Samenspende als Geschäftsmodell [...] wenn ich mich als Frau aus Veranlagung für ein Leben mit einer Partnerin entscheide, sollte ich auch die Konsequenz daraus tragen, eben kein Kind bekommen zu können.“
„Haarsträubende Verantwortungslosigkeit und Menschenverachtung … sprechen aus diesem Text. Der Zeugungsakt, einst Allerheiligstes zwischen zwei Menschen, mit dem Kinde als fleischgewordene Liebe – nur noch lästige Pflicht, von Geschäftspartnern hastig mit Plastikbecher und Spritze abgewickelt. Ganz im Zeichen der Zeit: Alles Menschliche, Zukunftsgerichtete – Gemeinschaft, Familie, Kinder – wird entwertet und muss stattdessen ungezügeltem Materialismus und schnellem Profit weichen. [...] Egomane Selbstverwirklicher, die sich einfach das Recht nehmen, ein Kind vorsätzlich um das Kennenlernen des eigenen Vaters zu betrügen, sind längst in der Mitte dieser Gesellschaft angekommen. Wieso sollte Verantwortungslosigkeit auf Kosten des kindlichen und jugendlichen Selbstfindungsprozesses und damit der seelischen Gesundheit geduldet werden?“

3. VORWURF: Samenverkaufen ist egoistisch (s.o.)
„Wie lebt es sich als Kind wenn man weiß[,] das[s] Papa nicht Papa ist und man [...] dem biologische[n] Papa gerade 50 oder 100 € wert war? [...] Wenn man seinen eigenen Wunsch nach Kinder[n] über das Wohl eine Kindes stellt, sorgt man nur dafür das dem Kind etwas wichtiges fehlt. Eben der Papa. [...]“
„Samenverkäufer... ‚Samenspender’ ist ein Euphemismus, den interessierte Parteien in die Welt gesetzt haben. Dieser Mensch reduziert sich zu einem bloßen Instrument für die Interessen anderer, auf Kosten der daraus entstehenden Kinder.“

 

 

Die Vorwürfe bezogen sich auf einen Spender, der Geld verdient und keinen weiteren Kontakt anbietet. Daran nehme ich auch Anstoß.

#2
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Als ich mal an anderer Stelle im Internet geäußert habe, dass ich Sperma gespendet habe, stieß dies bei einer Alleinerziehenden auf Empörung, weil man sich gefälligst selbst um die Kinder zu kümmern habe. Mein Freundeskreis und meine damalige Freundin haben hingegen sehr positiv reagiert, weil sie gesehen haben, dass ich etwas tue, dass mich und andere glücklich macht.

Für viele Menschen ist es nicht nachvollziehbar und wird mit Schmuddeligem assoziiert (Notgeile Männer oder Masturbanten). Man kennt die Samenspende über die Samenbank und Regenbogenfamilien. Man weiß, dass es Samenbanken und Paare mit unerfülltem Kinderwunsch gibt, aber man spricht nicht darüber. Dass Lesben und Schwule nun vermehrt Kinder bekommen, ist für viele ein Graus. Ebenso finden sie die "Single-Mothers-By-Choice" verwerflich. Es wird oft die Auffassung vertreten, man müsse als Singlefrau ohne Partner oder als lesbisches Paar dann eben auf ein Kind verzichten, weil der Weg der Samenspende nicht gut für das Kind sei.

 

#1
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hallo zusammen,

ich bekomme immer wieder zu spüren, dass die Samenspende immer noch von vielen als verwerflich, anstößig und pervers angesehen wird. Vorallem. wenn ich mich in anderen Foren oute, z.B. in Kinderwunschforen, Lesben-Foren oder Anzeigen-Portalen. Was man sich dort alles anhören muss.... echt krass! Geht euch das auch so?

 

Grüße

ooo

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