Die interaktive Karte finde ich spannend, ob sie wirklich aussagekräftig ist, weiß ich nicht so recht, obwohl die Bertelsmann-Stiftung keinen schlechten Ruf hat.
Da wird zwar explizit Kaiserschnitt geschrieben, ich gehe eher davon aus, dass es sich um sog. opertaive Entbindungsverfahren handelt, wozu außer dem Kaiserschnitt auch Zangen- oder Saugglocken-Geburten gehören, die sich oft nicht umgehen lassen.
Eine Entbindung nur durch den Arzt ist formal nicht möglich, darf nur unter Beteiligung einer Hebamme stattfinden. Hingegen ist eine Hebamme alleine berechtigt eine Geburt zu Ende zu bringen.
Die Kliniken haben ggf. ein Interesse soundsoviel Kaiserschnitte durchzuführen, wegen ihrer Weiterbildungsermächtigung für zukünftige Fachärzte (Lehrauftrag), wegen der Fallzahlen, ggf. um im Ranking benachbarter Kliniken Anteile gut zu machen, lieber geplante Kaiserschnitte 1 Woche vor Entbindung, als nachts oder am WE spontan im OP stehen zu müssen. Und solange Schwangere ohne Indikation sich einen Kaiserschnitt wünschen können, wird das natürlich auch gemacht, eine Begründung findet sich immer... Diesbezüglich ist die Frau die Kundin, der man das dann ermöglicht...
Einmal Kaiserschnitt immer Kaiserschnitt???
Nein, nicht zwingend, aber möglich. Auch abhänig von den Möglichkeiten, Qualitäten einer Klinik. In einer großen Klinik wird i. a. Regel fachlich mehr geleistet, bzw. spezialisiert. Ob bei ein in Beckenendlage liegendes Kind noch eine Wendung versucht wird, in OP-Bereitschaft, oder ob bei Beckenendlage oder Zwillingen noch normal entbunden werden kann... Im Umkehrschluss dürfte auch klar sein, dass eine große Klinik häufig auch mehr 'Risikofälle' hat, wo dann ein Kaiserschnitt durchgeführt wird.
Habe selbst im Freundeskreis zwei Muttis, erstes Kind jeweils mit Kaiserschnitt (einmal Beckenendlage, einmal Geburtsstillstand, wegen vorgefallener Nabelschnur) zweite Kind jeweils ganz normal entbunden. I
Ein Kaiserschnitt bleibt immer eine große OP und ist damit nie risikolos und Frau hat davor dafür zu unterschreiben. Eine OP ohne Einwilligung ist nur in ganz wenigen Ausnahmefällen möglich. Und wer vor hat noch ein weiteres Kind zu bekommen, sollte eher auf den Kaiserschnitt zu verzichten, sofern möglich.
Ein gewisser kritischer Umgang mit Publiziertem ist sicher nicht unangebracht, denke da auch immer mal wieder an die Veröffentlichungen im Fokus oder wo auch immer.
Vielleicht geht Frau sich auch mal zu einer Info-Veranstaltung über Kreissaal,Entbindung in die in Frage kommenden Kliniken. Die Kliniken bieten sowas in regelmäßigen Abständen an. Und dann gezielt dort Fragen an Ärzte und Hebammen stellen. Auch mal Fragen zu Prozentanteilen Kaiserschnitt und normale Entbindung. Da erlebt Frau mal einen Teil des Personals, die Räumlichkeiten und kann sich einen Eindruck verschaffen, ob sie sich vorstellen kann dort ihr Kind zur Welt zu bringen. Oder was gibt es für Möglichkeiten in einem solchen Haus , wenn es zur Frühgeburt käme, Kindsversorgung und und und...