Ethisch umstrittene Transplantation in Schweden Tochter bekommt Gebärmutter der Mutter

Schweden transplantieren Gebärmutter von Mutter auf Tochter

Der Leiter des Chirurgenteams, Mats Brännström (Mitte), sagte bei der Pressekonferenz, die Empfängerinnen der Organe seien „wohlauf, aber auch müde“ nach dem Eingriff

 

Zwei Frauen haben die Gebärmutter ihrer Mütter eingepflanzt bekommen – der weltweit erste Eingriff dieser Art zwischen Verwandten. Die Operationen wurden am Wochenende an der schwedischen Universität Göteburg ohne Komplikationen durchgeführt.

Eine der beiden Empfängerinnen hatte ihre eigene Gebärmutter wegen Gebärmutterhalskrebs verloren. Ohne Gebärmutter (Uterus) können Frauen keine Kinder bekommen. Die andere Patientin war ohne Uterus auf die Welt gekommen. Beide Frauen sind nach Angaben der Hochschule zwischen 30 und 40 Jahre alt.

Die Eingriffe an der Sahlgrenska-Universitätsklinik sind die weltweit ersten beiden derartigen Transplantationen von Mutter auf Tochter gewesen. Nach Medienberichten soll es bereits Gebärmutter-Transplantationen gegeben haben, bei denen es sich bei Spenderin und Empfängerin aber nicht um Mutter und Tochter handelte.

Mats Brännströ, Leiter des mehr als zehnköpfigen Chirurgenteams, erklärte, die Empfängerinnen der Organe seien „wohlauf, aber auch müde“. Die Spenderinnen der Gebärmütter können innerhalb weniger Tage nach Hause entlassen werden.

Die Transplantationen sind das Ergebnis von umfassender Forschungsarbeit an der Göteborger Universität seit 1999. In Schweden können zwischen 2000 und 3000 Frauen keine Kinder bekommen, weil sie keinen Uterus haben.

Kritische Stimmen aus Deutschland

 
 

„Die prinzipielle Sorge ist, dass die Gebärmutter im Verlauf der Schwangerschaft eine Vielfalt an Veränderungen durchlaufen muss, die dann für das Wohlbefinden des Kindes von größter Bedeutung sind. Ob und in welchem Ausmaß dies bei einem Transplantat funktioniert, ist vorher kaum absehbar”, sagte Christian Thaler, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Reproduktionsmedizin.

„Das ist ein Experiment mit zwei Patienten – Mutter und Baby – das erfüllt mich in hohem Maß mit Sorge”, so Thaler weiter. Bei allem Verständnis für den Kinderwunsch einer Frau, halte er die gegenwärtigen Transplantationsversuche für ethisch absolut grenzwertig.

 

 

 

 

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