Danke für die Rückmeldung. Ja, du hast Recht. Selbst sollte man das nicht machen. 

Nochmals vielen Dank für deine Mühen. 

 

LG 

Du solltest nicht denken, dass Du das gefrorene Sperma lange in einer Tiefkühltruhe lagern kannst. D.h. geht vielleicht ein paar Tage, wenn Du immer wieder Flüssigen Stickstoff nachfüllst. Gewöhnlich werden solche Straws in flüssigen Stickstoff in speziellen Druckbehältern gelagert.

Meine "grobe Durchführung" ist sehr laienhaft geschrieben! Am Besten Du informierst Dich über jeden einzelenen Schritt genau. Dafür eignen sich Patente, die man auch sehr gut über das Internet einsehen kann. Manchmal ist es aber schwierig die Patente zu finden, da die einzelenen Prozesse merkwürdige Namen haben bzw. sehr schlecht verschlagwortet sind. Wenn Du da nichts findest oder nicht verstehst, dann kann man nur jeden einzelnen Schritt überprüfen und dann nachschauen, ob sich etwas an der Vitalität etwas verändert. Aber auch da gibt es Fallstricke.

Man kann sicher Einiges da auch DIY bzw. homemade machen. Aber an einige Sachen wirst Du schlecht kommen. Beispielsweise an das Antibiotikum oder an den flüsigen Stickstoff. Und beim Basteln können kleinste Fehler das Sperma schädigen. Beispielsweise wenn irgendwas BPA-haltiges verwendet wird. (BPA ist eine Substanz in vielen Plastikprodukten und wirkt wie ein weibliches Hormon.)

Wenn Du Sperma unbedingt per Express verschicken willst, dann ist es sinnvoller es nicht cryo-konserviert bzw. gefroren zu machen. Sperma ist eh um die 24 Stunden in Kochsalzlösung im Becher vital. Wobei es so ab Stunde 4 wohl einen Knick in der Vitalität geben soll.Darum kühlt man so eine Lösung gewöhnlich auch auf über 4 Grad Celsius runter, sodass es nicht gefriert, aber auch die Spermien nicht mehr beweglich sind. Diese Unbeweglichkeit ist aber reversibel.

Achso, zu den Patenten: Manche kann man auch nicht einsehen, da sie ganz sicher vom Büro 99 geblockt werden. (Das Büro 99 ist so eine Art Geheimdienst des Patentamts.)

Sorry, für den Doppelpost - aber irgendwie lassen sich die Beiträge nicht editieren.

Für die Cryo-Konservierung, also das Lagern von Spermium unter 4 Grad Celsius brauchst Du u.a. Folgendes:

Geräte:

- 1 Mikroskop + mehrere Objektträger aus Glas
- 1 Zentrifuge
- 1 GARBAGAS Behälter der Serie AGIL
- diverse Pipetten und Spritzen
- 1 Tiefkühltruhe
- Trinkhalme (plastik/BPA-frei)
- mehrere Urinbecher (BPA-frei)

Chemikalien:

- Kochsalzlösung
- Glycerin
- Hühnereigelb
- Flüssiger Stickstoff
- Gentamicin

Grobe Durchführung:

Zuerst gewinnst Du das Sperma durch Masturbation und fängst es in einem Urinbecher auf. Dann nimmst Du davon eine Probe und bringst sie auf einen Glas-Objektträger auf. Diese Probe untersuchst Du dann auf Fertilität nach WHO laboratory manual for the examination and processing of human semen (Ausgabe 5, ISBN 9789241547789). Ist die Probe vital, so bringst Du die gesamte Spende in Kochsalzlösung und zentrifigierst das Sperma-Kochsalzlösung-Gemisch.Durch die Zentrifugierung hat sich das Gros der Samenzellen von dem Plasma getrennt. Die Samenzellen-Cluster werden dann abgesaugt, das Zentrifugieren wird in Kochsalzlösung wiederholt, bis kein Plasma mehr in der Lösung vorhanden ist.

Die Samenzellen werden nun in einen 35 Grad Celsius warmen Gemisch aus Glycerin, Hühnereigelb und Kochsalzlösung eingebracht. Abschliessend wird das Antibiotikum Gentamicin in die Flüssigkeit gegeben und gut vermengt. Das Gemisch wird dann in unten verschweisste Trinkhalme gebracht. Diese werden dann vakuminiert bzw. auch von der anderen Seite (relativ) unter Luftabschluss verschlossen.

Der flüssige Stickstoff wird dann in GARBAGAS Behälter gegeben. Die Spendenhalme werden dann langsam in einem Kühlschrank heruntergekühlt und anschliessend kühl mit einem Gewicht beschwert und in den flüssigen Stickstoff im Behälter versenkt. Der Behälter wird verschlossen und in die Tiefkühltruhe gestellt.

Vor dem Auftauen wird eine Probe aus dem tiefgefrorenen Halmen entnommen und diese langsam und gleichmässig auf ca. 35 Grad Celsius erwärmt. Anschliessend wird diese Probe wie zum Anfang auf Fertlität mit einem Mikroskop überprüft.

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Also das ist jetzt eine sehr spartanische Auflistung der benötigte Geräte, Materialien und Chemikalien.Und eine extrem grobe Darstellung der Durchführung. Ich denke, da ist der Zug schneller und extrem preiswerter und zeitsparender gebucht und genommen.

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Hallo,

ich habe eine leicht ungewöhnliche Frage:

Im Buch von Martin Bühler wird geschrieben, dass er sein Sperma auch eingefroren versendet hat. Da ich eine „Kundin“ habe, die demnächst mehrere hundert Kilometer weg zieht, würde ich es gerne genauso machen. Hat jmd. von euch schon Erfahrung damit gesammelt?

Labore versenden ja die Proben ebenfalls so, meine ich zumindest. Was brauche ich dafür? LG Basti

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