Der Thread ist schon etwas älter, aber ich möchte trotzdem auf den Eingangspost eingehen. Denn tatsächlich spiegelt dieser ein wenig den Mangel an Respekt gegenüber Spender und fehlendes Wissen über das Spenden und die unterschiedlichen Perspektien im Zusammenhan mit dem Spenden wieder.
Zuerst möchte ich aber anmerken, dass es auch wichtig ist, sich über das Spenden auszutauschen!
Wenn im Eingangspost von "zuschauen" geschrieben wird, dann kann das mehrere Gründe haben. Einerseits können das tatsächlich Männer sein, die einen sexuellen Reiz an der Becherspende suchen. In diesem Fall ist es ok abzulehnen! Aber: Es gibt keine Standart-Bechermethode, wo jemand genau festgelegt hat wie es zu sein hat. D.h. selbst die Bechermethode unterliegt der gemeinsamen Vereinbarung! Wenn mich z.B. eine Frau fragt, ob ich eine Zeitschrift für das Spenden im Bad brauche, kann es für mich auch einen Eingriff in meinen Intimbereich bedeuten - den ich selbst bei einer Becherspende vermeiden wollte! Aber trotzdem sollte man darüber reden was man will und was man nicht will! Der Begriff "Bechermethode" ist nur ein Hinweis in welche Richtung die Reise geht!
Aber es gibt noch andere Gründe, warum jemand bei der Inseminierung (Becherspende) "zuschauen" möchte! Abseits von sexuellen Reizen! Niemand kann wirklich einen Menschen vertrauen, den er einige Wochen zuvor online kennengelernt hat! Woher will der Spender denn wissen, für wen die Spende bestimmt ist? Oder dass sie nicht aufgeteilt wird, und eine Spende in zwei Frauen inseminiert wird? Mit der Spende in den Becher verliert der Mann seine Souveränität - und zwar darüber ein 100.000 Euro-Risiko handhaben zu können. Soviel beträgt nämlich im Schnitt der zu zahlende Unterhalt für ein Kind! Ein Spender will vielleicht nur für arbeitende Frauen spenden, aber dann teilen die Frauen eine Spende und eine nicht-arbeitende oder Unbekannte Frau wird inseminiert und schwanger! Und Erpressung scheint ja auch ein Ding zu sein - was ist wenn das eigene Sperma in einer unbekannten Frau auftaucht + sie behauptet missbraucht worden zu sein? Tatsächlich ist es in einer solchen Situation schwierig dann Glaubwürdigkeit zu finden!
Dass viele Spender naive oder unwissende Frauen zur natürlichen Methode überreden wollen, das ist bekannt! Eine solche Überredung kann sogar eine Straftat darstellen! Und ich empfehle dann einfach eine Strafanzeige zu stellen! Vor allem, wenn der Bechsspender schon zuhause sitzt und dann plötzlich kurz vor der Spende zu überreden versucht. Das Gleiche gilt übrigens auch umgekehrt, also wenn Spender, die nur natürlich spenden wollen, mit der Bechermethode bzw. künstlicher Reproduktion belästigt werden! Das alles ist kein Kinderkram, so etwas kann sexuelle Nötigung darstellen!
Im Eingangstext wird es verächtlich gemacht, dass Männer eine sexuelle Selbstbestimmung haben. Aber es ist ganz einfach: Nein heisst nein! Mein Sperma gehört mir - und ich bestimme wie, wer, wo, etc. es bekommt! Da gibt es nichts zu diskutieren!
Die Threadersteller führen dann "Gesundheit" und "Spermiogramm" an, auf das sie immer bestanden haben. Der Begriff Gesundheit ist dabei so unpräzise und relativ, genau wie er eugenisch geprägt ist! Dazu müsste ich jetzt wirklich sehr weit ausholen. Das mache ich aber nicht! Nur soviel: Ich kenne keinen Spender, der mehr als 8 Geschlechtskrankheiten testen lassen hat - und nur sehr wenige, die sich auf mindestens eine Erbkrankheit gescreent lassen haben. Ich denke, viele Frauen, die über Gesundheitstests reden, tun das als Alibi - als Alibi dafür, dass sie kaum wissen wovon sie reden! Das ist super traurig.
Beispielsweise bei der Forderung nach einem(!) Spermiogramm: Das macht so garkeinen Sinn! Ausser in Extremfällen kann man mit einen(!) Spermiogramm überhaupt keine Aussage über Fertilität treffen. Dazu ist eine Serie von Spermiogrammen über einen längeren Zeitraum notwendig. 80 Tage nach eine Grippe mit Antibiotika-Behandlung kann ein Spermiogramm z.B. sehr gruselig aussehen. Und 30 Tage später kann es Normalwert haben oder überdurchschnittlich gut ausfallen! Der Kommentar über "Sub-Fertilität" ist so inkorrekt! Es reichen 20 Millionen Spermien (eigentlich nur eine), um gute Ergebnisse zu erzielen. Da kann das Spermiogramm auch schlecht sein, wenn diese 20 Millionen erreicht werden. Und das Gleiche gilt für den Kommentar in Bezug auf die "Massenspender".
Für uns kam auch nie ein Spender in Frage wir hatten davon mehrere die in 2 Jahren bis 24 Kinder gezeugt haben aber das war unsere Einstellung unser Grund war nicht das wir Massen Spender ablehnen sondern die Wahrscheinlichkeits Rechnung wen ein Mann 7 tage die Woche spendet mit einem normalen Spermiogramm dann kann es sehr lange Dauern. Eine Karrenzzeit von 16 Stunden ist absolut ausreichend, um in der Norm Kinder zu zeugen. Was da aus dem Blauen heraus vermutet wird, das ist einfach grotesk!